has gloss | deu: Der Begriff Kirchentanz tauchte vermutlich erstmals 1926 in der volkskundlichen Literatur auf und wurde als Benennung für das angeblich kirchliche, tatsächlich aber volkstümliche und kirchliche untersagte Tanzen auf den Kirchhöfen und in den Eingangshallen der Kirchen im Mittelalter verwendet. Als Mitte des 20. Jahrhunderts einige Tänzerinnen in den USA Tanz in Kirchenräumen zur Ehre Gottes wagten, sprach man hier gelegentlich von „church dancers“ (während sich die entstehende Bewegung bzw. Vereinigung jedoch „Sacred Dance Guild“ nennt). Anke Kolster (* 1964), die die Bezeichnung „Kirchentanz" seit Mitte der neunziger Jahre im deutschen Sprachraum verbreitet und faktisch durchgesetzt hat, ließ sich zwar vom sakralen Tanz in den USA inspirieren, leitete das Wort aber von Begriff der Kirchenmusik ab. Gemeinsam ist diesen Begriffen, dass es hier jeweils nicht um einen bestimmten Stil, sondern um eine Zuordnung oder Verortung eines solchen Tuns geht. Liedtänze, Meditatives Tanzen, Ausdruckstanz, Prozessionstänze, Bibel-Tanztheater usw. gehören zum Kirchentanz, sofern sie ins kirchliche Leben hinein orientiert sind. |